Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball“

Supporters Crew 05 e.V. zeigt Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball“

Mit Ausstellung und Vortragsreihe startet die Supporters Crew nach überstandener Fanszenen-Weihnachtsfeier und einem Film unserer Freunde aus Oldenburg mit ihrem Frühjahrsprogramm ins neue Jahr.
Im März gastiert die Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball“ in unseren Räumlichkeiten in der OM10. Die vom Centrum Judaicum in Berlin konzipierte Ausstellung wurde dort zunächst nach der Fußballweltmeisterschaft 2006 gezeigt und wird heute über die Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau verliehen. Sie ist vom 7.–23. März zu sehen und wird von einer Vortragsreihe begleitet.
Wir haben uns mit dieser Ausstellung und der begleitenden Vortragsreihe für ein Thema entschieden, dass sich auf den Alltag der jüdischen Bevölkerung in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bezieht. Die Ausstellung veranschaulicht die Bedeutung jüdischer Fußballer, Trainer, Journalisten und Funktionäre für die Entwicklung unseres Lieblingssports. So spielten in der Phase der Etablierung des Fußballs viele jüdische Bürger eine Pionierrolle.
Die Ausstellung erinnert an diese Wegbereiter, wie Julius Hirsch, der Deutscher Meister wurde, für die Nationalmannschaft auflief und Namensgeber ist für einen jährlich vom DFB vergebenen Preis, mit dem Personen, Initiativen und Vereine ausgezeichnet werden, die Zivilcourage zeigen und Zeichen setzen gegen Antisemitismus, Rassismus und andere Diskriminierungsformen. Sie erinnert an Kurt Landauer, den jüdischen Präsidenten des FC Bayern München, in dessen Amtszeit die Elf um den jüdischen Trainer Richard Dombi den ersten Meistertitel nach München holte, oder Walther Bensemann, einem der Gründer des DFB, Organisator der ersten internationalen Begegnung einer deutschen Auswahlmannschaft sowie Gründer der Fußballzeitschrift „Kicker“. Die Ausstellung zielt drauf ab, diese einst in der Öffentlichkeit umjubelten Pioniere und ihre Verdienste wieder in Erinnerung zu rufen und das jähe Ende ihrer Karrieren nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung am 7. März wird es zum (Sekt-)Empfang eine kurze Einführung in die Ausstellung durch den Diakon der Evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau geben. Im weiteren Verlauf der Ausstellung besucht uns am 14.3. der Journalist Ralf Fischer um über „Antisemitismus im (ost-)deutschen Fußball“ zu sprechen sowie Geschlechterforscher und Journalist Simon Volpers, von dem wir am 22.3. einen Vortrag zum Thema „Ultras – Wo Männer gemacht werden“ hören werden.
Nach einer kurzen Osterpause wird das Rahmenprogramm im April dann fast akademisch:
Zuerst besucht uns am 9.4. der Sportwissenschaftler Prof. Lorenz Peiffer und referiert zu „Ausgrenzungen im deutschen Sport zur Zeit des NS-Regimes“. Darauf folgt am 20.4. ein Vortrag von Dr. Henry Wahlig, dem Leiter des Kultur- und Veranstaltungsprogrammes im Deutschen Fußball¬museum über den „Fußballplatz als ‘neue Synagoge‘ – Sport und seine Bedeutung im Alltagsleben deutscher Juden in der NS-Zeit“. Schließlich haben wir am 25.4. den Sporthistoriker Prof. Diethelm Blecking zu Gast, der „von der Suche nach dem ‚nayen mentshn‘“ berichtet – einem Vortrag über „linksradikale Sportorganisationen der polnischen Juden“.

Interessierte sind herzlich eingeladen, die Ausstellung Montag (12. & 19.3.) und Dienstag (13. & 20.3.) von 14-18 Uhr, Mittwoch (14. & 21.3.) und Donnerstag (8. & 15.3.) von 17-20 Uhr sowie Samstag (10. & 17.3.) von 11-15 Uhr zu besuchen.
Gruppen, wie etwa Schulklassen oder Vereinsmannschaften sind ebenfalls herzlich eingeladen – sie können die Ausstellung auch außerhalb der Öffnungszeiten besuchen, wofür wir uns auf eine Anmeldung über scg05@gmx.de freuen.

Die Supporters Crew präsentiert die Ausstellung und Vortragsreihe in Kooperation mit der Hochschulgruppe der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft

Zeitgleich zeigen wir noch einmal unsere kleine Ausstellung „Ludolf Katz – ein Jude in Schwarz und Gelb“.

Über das Rahmenprogramm zur Ausstellung und die begleitende Vortragsreihe informiert untenstehende Übersicht:

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Donnerstag, 8.3. 17-20Uhr
Samstag, 10.3.: 11-15Uhr
Montag, 12.3.: 14-18Uhr
Dienstag, 13.3.: 14-18Uhr
Mittwoch, 14.3.: 17-20Uhr
Donnerstag, 15.3.: 17-20Uhr
Samstag, 17.3.: 11-15Uhr
Montag, 19.3.: 14-18Uhr
Dienstag, 20.3.: 14-18Uhr
Mittwoch, 21.3.: 17-20Uhr
Donnerstag 22.3.: 17-20Uhr

7.3. 19.05 Uhr: Eröffnung der Ausstellung: Empfang & Einführung in die Ausstellung mit Klaus Schultz (Diakon der evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau)
14.3. 19.05 Uhr: Vortrag Ralf Fischer (Journalist): Antisemitismus im (ost-)deutschen Fußball
22.3. 19.05 Uhr: Vortrag Simon Volpers (Journalist): „Ultras – wo Männer gemacht werden“
9.4. 19.05 Uhr: Vortrag Prof. Lorenz Peiffer – „Unser Verein ist judenfrei!“ – Ausgrenzungen im deutschen Sport
20.4. 18.00 Uhr: Vortrag Dr. Henry Wahlig – „Der Fußballplatz als ‘neue Synagoge‘ – Sport und seine Bedeutung im Alltagsleben deutscher Juden in der NS-Zeit“
25.4. 18.00 Uhr: Vortrag Prof. Diethelm Blecking – „Von der Suche nach dem ‚nayen mentshn‘: die linksradikalen Sportorganisationen der polnischen Juden“