Ludolf Katz Veranstaltungsreihe

Der 1. SC Göttingen 05 geht 2015 in sein 110. Jahr des Bestehens, geprägt von Erfolgen, Abstürzen, Wiedergeburten und historischen Lücken.

Eine dieser Lücken ist die Erinnerung an die jüdischen Vereinsmitglieder, die bis 1933 unseren Verein sowohl sportlich, als auch unterstützend begleitet haben. Bedingt durch die Auflösung des Vereinsarchivs und das Ignorieren der Schicksale rund um diese Sportler nach dem Zweiten Weltkrieg, ist das Kapitel „05 und seine Juden“ bis heute ein Dunkles.

Mitglieder des Fandachvereins Supporters Crew 05 e.V. haben sich seit September 2013 auf den Weg gemacht und versucht, die Geschichte der „Vergessenen Helden“ zu rekonstruieren.

Am 9. November 2014 um 18 Uhr gestalten wir nun gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. (GCJZ) die Gedenkstunde am Synagogen-Mahnmal, welches sich genau vor dem FanRaum der Supporters von Göttingen 05 in der Oberen Maschstraße befindet. Die jährlich stattfindende Veranstaltung, die von der GCJZ und der Stadt Göttingen ausgerichtet wird, steht 2014 ganz im Zeichen von Ludolf Katz – Ein Jude in Schwarz und Gelb.

Wir werden im Rahmen der Veranstaltung der Situation der Juden im deutschen Fußball im Allgemeinen, als auch dem jüdischen Vereinsmitglied Ludolf Katz im Speziellen gedenken. Im Anschluss, um 19.05 Uhr, zeigen wir im Saal über dem FanRaum den Dokumentarfilm über die Göttinger Familie Katz, „Und plötzlich waren wir Feinde“.

Abgerundet wird unser Gedenken mit einer zweiten Veranstaltung am Mittwoch, dem 10. Dezember um 19.05 Uhr. An diesem Abend werden wir ein Gedenkschild für Ludolf Katz an der Außenwand des FanRaums enthüllen. Zu diesem Anlass wird der renommierte Fußball-Autor Dietrich Schulze-Marmeling im Saal über unseren Räumlichkeiten aus seinem Buch „Davidstern und Lederball“ lesen.

Zu diesen Veranstaltungen möchten wir Euch herzlich einladen!

Wir hoffen, mit unserem Engagement, die Auseinandersetzung mit der verdrängten Geschichte des 1. SC Göttingen 05 aufleben zu lassen und somit viele Jahrzehnte zu spät unseren jüdischen Vereinsmitgliedern die Ehre zu Teil werden zu lassen, die sie nie erhalten haben.