Die Ausstellung TATORT STADION 2 läuft leider nur noch acht Tage.
Am Samstag, den 01.03.2014 begrüßen wir ab 19:05 Uhr die Aachen Ultras und Ultras Braunschweig zum Vortrag: „Nazis in den Kurven“.
Vorher besteht die Möglichkeit zum Auswärtsspiel des 1.SC Göttingen 05 mit nach Celle zu fahren (Treffen ab 09:05 Uhr im FanRaum, Abfahrt 10:30 Uhr) und im Anschluss an die Veranstaltung feiern wir ´ne fette Abschlussparty!
Hier die Ankündigung der Veranstaltung aus Braunschweig:
“Keine Eintracht mit Nazis” ist eine Losung, die sich in den letzten zwei Jahren im Bezug auf Eintracht Braunschweig immer weiter verbreitet hat. Doch wie steht es um Perspektiven und Realisierung emanzipatorischer Fankultur in Braunschweig? Wenn Ende Januar eine Gruppe von organisierten Neo-Nazis, getarnt als normaler Fanclub, aus der traditionellen Fankurve der Braunschweiger Eintracht verdrängt wird, ist das ein Ergebnis eines längerwährenden Prozesses. Denn seit den 1980er Jahren ist die Fanszene dominiert worden von rechten Hooligans und ihren Apologeten, die mit Gewalt eine Unterordnung aller forderten, die im Stadion aktiv sein wollten. Diese Zwangssituation wurde über Jahre getragen, da es keinerlei Gegengewicht gab, um die Gegebenheiten zu verbessern. Zugleich brachte sportlicher Misserfolg für den Verein weitere neue Probleme, die lange Zeit im Vordergrund standen ohne sich mit der Situation im eigenen Stadion auseinanderzusetzen. So wuchsen neue Fangenerationen heran, für die es der natürliche Zustand war und ist, dass rechte und rechtsoffene Hooligans die oberste Instanz in der Fanszene sind. Nach einer längeren Auszeit, die erst durch Stadionverbote und danach aus eigenem Schutz genommen wurde, kehrte im Jahr 2012 die Gruppe Ultras Braunschweig trotz diesen Umständen zurück ins Stadion. Dadurch konnte die kontinuierliche Arbeit der Gruppe gegen Diskriminierung und Ausgrenzung nun auch dort artikuliert werden, wo es elementar wichtig ist. Neben der vollen Unterstützung der Braunschweiger Eintracht war und ist es ein großes Ziel die alten Hierachien zu kippen und einen antidiskriminierenden Konsens im Eintracht-Stadion mit all den Fans zu etablieren, die genau solche Werte teilen. Dieser Weg zeigte sich bisher als nicht hindernislos. So gibt es seit der Rückkehr Auseinandersetzungen mit denjenigen Gruppen, die ihre Machtposition am wanken sehen und körperliche Auseinandersetzungen und Übergriffe, die sich in den medial aufegarbeiteten Ereignissen des Auswärtsspiels in Mönchengladbach gipfelten. Statt dabei die Angreifer zu benennen, wählte die Vereinsführung den einfacheren Weg und sprach ein Verbot gegen Ultras Braunschweig aus, welches noch immer existiert. Dennoch haben sich Werte im Stadion verfestigt, die andere Fans und Gruppierungen ermutigen, gegen Neonazis im Stadion vorzugehen. Das wirft die Frage auf, wie denn nun die aktuelle Situation eigentlich genau ist und welche Möglichkeiten es gibt, die emanzipatorischen Elemente zu verstärken und Eintracht Braunschweig so zu unterstützen, wie es der Verein verdient.“