TATORT STADION 2 im GT

„Tatort Stadion 2“: Wanderausstellung im 05-Fanraum
Göttingen 05-Fans zeigen Schau zu Rassismus im Fußball

Die Fans des Fußball-Oberligisten 1. SC 05 setzen sich gegen Rassismus im Fußball zur Wehr: Von Montag (10. Februar) an ist im sogenannten Fan-Raum Nullfünf, Obere-Masch-Straße 10 (am Platz der Synagoge), die Wanderausstellung Tatort Stadion 2 zu sehen. Eröffnung ist am Montag um 18.30 Uhr, Gastredner ist Gerd Bücker vom Landespräventionsrat Niedersachsen.

Bitte schön: Oliver Sauer (l.) und Ingo Butter von der Supporters Crew 05 präsentieren die Ausstellung.
© Pförtner

Göttingen. Das Themenspektrum der Ausstellung ist weitgefasst und deckt rassistische Fangesänge, Diskriminierung, Ausländerfeindlichkeit oder auch Sexismus ab. „In Göttingen haben wir keine großen Probleme damit, aber es heißt, wachsam zu sein und die Augen offen zu halten“, sagt Oliver Sauer von der Supporters Crew 05, dem Dachverband der 05-Fans, der mit der Organisation vor Ort betraut ist.

Entwickelt vom Bündnis Aktiver Fußballfans (Baff), ist die Schau seit 2001 bereits an mehr als 200 Orten gezeigt worden, in der ursprünglichen Version als Tatort Stadion war sie schon einmal in Göttingen bei 05 zu Gast, in der überarbeiteten Fassung war sie zuletzt in Frankfurt bei einem Fan-Projekt der Eintracht zu sehen. Die Supporters Crew hat für die Ausstellung zwei weitere Räume des Komplexes an der Oberen-Masch-Straße angemietet und wird zudem von der DGB-Jugend unterstützt.

Referat über Neonazis im Fußball

Vereine und Schulen wurden eingeladen, im Rahmenprogramm gibt es ein Referat über Neonazis im Fußball (18. Februar, 19.05 Uhr) oder einen Filmabend mit Diskussion (20. Februar, 19.05 Uhr). „Gerade Jugendliche sind gefährdet, ins rechte Spektrum reinzurutschen“, unterstreicht Ingo Butter von der Supporters Crew. Weil die NPD versuche, bei Fußballspielen Anhänger zu rekrutieren, seien Gegenmaßnahmen wichtig. Der DFB unterstütze mittlerweile entsprechende Aktionen, es gehe aber vor allem auch darum, dass die Fanszene initiativ wird.

Die Ausstellung informiert über „Diskriminierungsformen und Gegenmaßnahmen“ sowie deren Akteure. Nachgezeichnet wird dabei die Entwicklung von Rassismus im Fußball, von Dschungel-Äußerungen über farbige Spieler zu Beginn der 90er-Jahre über Antisemitismen bis hin zur Homophobie-Debatte in der heutigen Zeit. „Wir wollen möglichst viele junge Menschen erreichen – und auch den Bekanntheitsgrad von 05 steigern“, verdeutlicht Butter.

Von Eduard Warda

Zu sehen bis 1. März dienstags, mittwochs und freitags von 14 bis 20 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr. Infos über Gruppenführungen unter E-Mail scg05@gmx.de.

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